 Am vergangenen Wochenende fand im brandenburgischen Neuruppin der 61. Grand Prix im 5-Kegelbillard statt. Unter den 27 Teilnehmenden waren die Bestplatzierten der deutschen Rangliste, was von Beginn an für Spannung und hochklassigen Sport sorgte.
Bereits in der Vorrunde war klar, dass man sich keine Schwächen erlauben durfte, um die stärksten Gegner in der ersten K.-o.-Runde zu umgehen. Daher war die Konzentration bei den Topsportlern wie Max Gabel, Aniello Monteforte, Luigi La Rocca, Toni Rosenberg, Michel Peters und Christopher Schock von Beginn an hoch, was ihnen schließlich den Einzug als Gruppensieger in die Runde der besten 16 ermöglichte.
In den Achtelfinals kam es dann schon zu den ersten Krachern: Aniello Monteforte traf auf den ehemaligen deutschen Meister Sven Petzke. In einem spielerisch hochklassigen Duell setzte sich Petzke knapp, aber verdient mit 2:1 durch. Deutschlands zweifacher Team-Europameister Thomas Hähne feierte ein gelungenes Comeback und besiegte Roberto Di Ventura ebenfalls mit 2:1. Der zweifache deutsche Meister Michel Peters gewann gegen den Jugendeuropameister im Biathlon, Nick Haake, mit 2:1, während sich der aktuelle deutsche Meister La Rocca mit demselben Ergebnis gegen Alex Hopf durchsetzte.
Am Sonntag ging es mit den Viertelfinalpartien in die entscheidende Phase. Peters traf auf Petzke und konnte nach einem schnellen 0:2-Rückstand noch auf 1:2 verkürzen. Allerdings fehlte ihm in den entscheidenden Momenten die Präzision, um den vierten Satz zu erzwingen, sodass Petzke den 3:1-Sieg perfekt machte.
Neuruppins Lokalmatador Max Gabel spielte gegen Thomas Hähne. In einem qualitativ hochwertigen Match sicherte sich Deutschlands Spitzenspieler Gabel verdient mit 3:1 seinen Platz im Halbfinale.
Noch spannender verliefen die anderen beiden Partien. Schock und La Rocca gewannen abwechselnd jeweils zwei Sätze, bevor es in den entscheidenden fünften Satz ging. Hier konnte der Neuruppiner Schock seinen Heimvorteil ausspielen und die entscheidenden Bälle setzen. Das 3:2 bedeutete für ihn ein tolles Ergebnis unter den Top 4, trotz aktuellem Trainingsrückstand, und war ein weiterer Erfolg für den zweimaligen Grand-Prix-Sieger.
Das letzte Viertelfinale war ein Duell der beiden Vereinskollegen aus Ludwigsburg, Trimigno und Rosenberg. Beide schenkten sich nichts und gewannen abwechselnd zwei Sätze. Mit zunehmender Spieldauer zeigte Rosenberg sein großes taktisches Verständnis und variantenreiches Spiel und entschied den fünften Satz für sich.
Im Halbfinale traf Petzke dann auf Gabel. In vermutlich der besten Partie des Turniers konnten beide Spieler nahezu ihr Optimum erreichen und boten den Zuschauern ein packendes Duell. Das 3:1 für Gabel spiegelt nicht ganz wider, wie eng das Spiel wirklich war, zeigt aber dennoch, dass Gabel auch unter höchstem Druck seine Leistung abrufen kann.
Im zweiten Halbfinale trafen Schock und Rosenberg aufeinander. Schock konnte nicht mehr an seine bisherigen Leistungen anknüpfen, sodass Rosenberg verdient mit 3:1 gewann. Damit kam es zum erwarteten Traumfinale zwischen Rosenberg und Gabel.
Beflügelt von seinen bisherigen Leistungen setzte Gabel seinen Nationalmannschaftskollegen von Beginn an unter Druck. Rosenberg wirkte aufgrund der kräftezehrenden Partien nicht mehr so frisch und konnte Gabel nicht viel entgegensetzen. Mit einem souveränen 3:0 sicherte sich Max Gabel den Sieg des 61. GGP im 5-Kegel und untermauerte einmal mehr seine Spitzenposition im deutschen Kegelbillard.
Ein großes Dankeschön geht an den gastgebenden Verein MSV Neuruppin für die optimale Turnierorganisation und Verpflegung, durch die sich die Sportler*innen rundum wohlgefühlt haben.
Für Max Gabel, Aniello Monteforte und Luigi La Rocca steht die Einzel-WM im italienischen Turin an, die am 1. Oktober beginnt. Zwei Tage später wird Felix Schrobback Deutschland bei der 5-Kegel-WM der U22 vertreten.
Im Bild die Top 3 des 61. DBU Grand Prix 5-Kegel in Neuruppin von links: Christopher Schock, Max Gabel (beide MSV Neuruppin) und Toni Rosenberg (Master Billard Ludwigsburg).
Fotos: Anna Burmeister Textunterstützung: Marco Berner |